Lehrgang Unterstützte Kommunikation
Berufsbegleitende Weiterbildung zur Kommunikationspädagogin / zum Kommunikationspädagogen
Der Lehrgang Unterstützte Kommunikation (LUK) stellt eine berufsbegleitende, ca. 2-jährige Weiterbildung in Theorie und Praxis der verschiedenen Arbeitsfelder der Unterstützten Kommunikation dar. In 13 Kurseinheiten mit einem Umfang von insgesamt fast 300 Präsenzstunden zzgl. Hausarbeiten, Prüfungen und Abschlusskolloquium erwirbt jeder Teilnehmer und jede Teilnehmerin Kompetenzen zu Grundlagen der UK, Sprachentwicklung und –förderung, Diagnostik, Hilfsmittel, Interventionsgestaltung bei verschiedenen Personengruppen, Schriftspracherwerb (Literacy) und Inklusion bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen, die auf UK angewiesen sind. Ferner werden in Kursen zu Beratung und rechtlichen Grundlagen weitere Kompetenzen für eine systemisch-kooperativ ausgerichtete Begleitung von Angehörigen und pädagogisch-therapeutisch Professionellen in den jeweiligen Institutionen erworben.
Die Absolventen und Absolventinnen sollen Unterstützte Kommunikation kreativ und fachlich fundiert einsetzen, weiterentwickeln und anwenden:
a) bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen ohne Lautsprache im eigenen Arbeitsbereich,
b) innerhalb therapeutischer Zusammenhänge,
c) als Multiplikatoren und Multiplikatorinnen,
d) im Rahmen einer UK-Beratungsstelle oder
e) als Lehrende in der Weiterbildung.
Fortbildungspunkte, Zertifikat und ECTS-Anerkennung
Auf Grundlage der Rahmenempfehlungen nach § 125 Abs. 1 SGB V werden für diese Weiterbildung insgesamt ca. 292 Fortbildungspunkte vergeben (verteilt auf die einzelnen Kurse). Die Weiterbildung schließt ab mit einer schriftlichen und mündlichen Prüfung und der Aushändigung eines Zeugnisses und Zertifikates zum Kommunikationspädagogen/-in. Diese Weiterbildung ist mit 36 ECTS (European Credit Point System) als Kontaktstudium der Evangelischen Hochschule Ludwigsburg anerkannt. Bei Interesse an einem weiteren Studium können diese Credit Points von den Hochschulen entsprechend ihres Curriculums anerkannt werden, so dass sich die Studienzeit dadurch deutlich verringert (30 CP = 1 Semester).
Ausgangspunkt ist die eigene Erfahrung der Teilnehmer und Teilnehmerinnen in deren beruflicher Praxis. Sie wird immer wieder aufgegriffen und reflektiert. Jedes der 13 Kurse wird von zwei Referenten / Referentinnen gemeinsam gestaltet. Innerhalb der Kurse kommen verschiedene Arbeitsweisen zum Einsatz (Gruppenarbeit, Einzelarbeit, Vortrag, Lehrvideos, Demonstration, Diskussion, Vorstellung eigener Arbeiten, Übungen).
Voraussetzungen und Auswahl der Teilnehmenden
Voraussetzung zur Teilnahme an der LUK-Weiterbildung ist eine abgeschlossene Ausbildung oder ein Studium im heilpädagogisch/sonderpädagogisch, therapeutischen, medizinischen oder pflegerischen Beruf sowie angrenzender Arbeitsbereiche (z.B. Hilfsmittelberater, Eltern). Eine mindestens 3-jährige Praxiserfahrung im Arbeitsfeld der UK sollte nachgewiesen werden. Bei der Kurszusammensetzung wird darauf geachtet, dass verschiedene Professionen aus verschiedenen Lebensspannen und Lebensbereichen vertreten sind (z.B. Frühförderung, Schule, Therapie, Wohnheim, Beruf/WfbM, Klinik), so dass die Teilnehmer und Teilnehmerinnen von den Erfahrungen der anderen Berufsfelder profitieren und somit ihre eigenen Kompetenzen und Methodenvielfalt in der Anwendung von UK erhöhen.